Panikmache um Trinkwasserqualität wissenschaftlich entkräftet
von Redaktion
Ostschweiz, 8. Mai 2021
Wie oft haben wir es schon gehört: Um unser Trinkwasser stehe es schlecht. Doch hält dies einer genauen Betrachtung Stand? In der «Ostschweiz» geben aber Kantonschemiker und Toxikologen Entwarnung. «Zusammengefasst kann man also bedenkenlos sagen, dass die Trinkwasserqualität in der Ostschweiz sehr gut ist. Höchstwerte von Schadstoffen werden selten überschritten. Und wenn dies passiert, dann nicht in einem gesundheitsgefährdenden Ausmass – auch in den im Mittelland gelegenen landwirtschaftlichen Gebieten.»
Erst 410 Liter Wasser pro Tag wären schädlich
Die Initianten der Trinkwasser-Initiative berufen sich unter anderem auf einen 2019 veröffentlichten Bericht der Nationalen Grundwasserbeobachtung, gemäss dem unsere Grundwasservorkommen zunehmend Verunreinigungen aufweisen. Daran Schuld seien vor allem Nitrat aus dem Dünger und Pestizid-Rückstände, namentlich Chlorothalonil. Abgesehen davon, dass dieses seit Januar 2020 verboten ist, handelt es sich bei den gemessenen Stoffen genau genommen um dessen Abbauprodukte. Ob diese überhaupt krebserregend sind, wie immer wieder behauptet wird, ist nicht erwiesen. Aber viel wichtiger ist: Auch mit den gemessenen Konzentrationen dieser Stoffe stellt unser Trinkwasser keine Gefahr für die Gesundheit dar. Unsere Grenzwerte sind nämlich so streng, dass selbst bei einer 22-fachen Überschreitung eine 60 Kilogramm schwere Person sage und schreibe 410 Liter Wasser trinken müsste, um eine schädliche Dosis zu erreichen. Absurder geht es nicht. Denn bei dieser Menge wäre die Person schon längst am Wasserkonsum gestorben.
Der Toxikologe Lothar Aicher drückt es etwas nüchterner aus: «Wer raucht oder viel Alkohol trinkt, sich schlecht ernährt oder zu wenig bewegt, setzt sich höheren Gesundheitsrisiken aus als durch das Trinken von Hahnenwasser, in dem man Pestizidrückstände gemessen hat.»
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«Ostschweiz» vom 8. Mai 2021: Der grosse Ostschweizer Trinkwasserreport
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