«Pflanzen brauchen Schutz»

Eine Aktion der IG BauernUnternehmen

Die heutige Landwirtschaft produziert gesunde und qualitativ hochwertige Lebensmittel. Wir verdanken dies unter anderem dem Einsatz von modernem Pflanzenschutz. Dieser schützt unsere Pflanzen vor Unkräutern, Schädlingen, Pilzen und Mykotoxinen und trägt dadurch wesentlich zur Lebensmittelsicherheit und zu gesunden Nahrungsmitteln bei. Genau gleich wie Medikamente müssen auch Hilfsstoffe gemäss einer genauen Indikation angewendet werden. Eine Reduktion der eingesetzten Menge kann zu einer ungenügenden Wirkung und somit zu Resistenzen führen. Ein vollständiger Verzicht hätte Ertragsausfälle von bis zu 40 Prozent zur Folge. In einzelnen Kulturen wären auch Totalausfälle nicht zu vermeiden. Der unsachgemässe Einsatz von Hilfsmitteln schadet indes der Natur. Dieser Spagat gilt es aber zu machen, für die Gewährleistung von regionalen, hochwertigen Nahrungsmitteln heute und in der Zukunft.

Ertragsverluste ohne Pflanzenschutz

Dank Dialog vor Ort Verständnis schaffen für moderne Landwirtschaft

Niemand möchte auf tadellose, qualitativ hochwertige, gut verfügbare, regionale Lebensmittel verzichten. Gleichzeitig sind immer noch viele Vorurteile gegenüber dem modernen Pflanzenschutz vorhanden. Es braucht Aufklärungsarbeit, um diese Skepsis zu vermindern. Die IG  BauernUnternehmen möchte dazu einen aktiven Beitrag leisten und hat deshalb die Aktion «Pflanzen brauchen Schutz» ins Leben gerufen. Wir möchten zeigen, warum der Pflanzenschutz notwendig ist für die Produktion hochwertiger Schweizer Lebensmittel.

Der Verzicht auf pflegerische Massnahmen hätte weitreichende Folgen.

Gemüse

Ohne Pflanzenschutz weniger qualitativ hochstehende Schweizer Produkte:

  • Das hohe Qualitätsniveau, welches die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten kennen und schätzen, könnte nicht gehalten werden. Die Folge wären unter anderem vermehrt Würmer und Schorf bei Äpfeln, Schnecken im Salat, faule Kartoffeln und vieles mehr.
  • Regionale Lebensmittel sind zurecht sehr beliebt. Die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung unterstützte die Verankerung der Ernährungssicherheit in der Verfassung. Doch die inländische Produktion könnte kaum mehr zur Versorgung der Schweizer Bevölkerung beitragen.
  • Lebensmittel würden weniger sicher. So könnten zum Beispiel der Befall mit gefährlichen Pilzgiften (Mykotoxine) oder das Miternten giftiger Unkräuter nicht mehr verhindert werden.
  • Weniger gesunde Pflanzen könnten nicht mehr so lang gelagert werden. Das Erntegut würde zum Beispiel nicht mehr vor Pilzbefall geschützt, welcher sich während der Lagerung schnell entwickeln kann.
  • Heute hält die Bio-Produktion einen Marktanteil von knapp 10 Prozent. Rund 40 Prozent der Pflanzenschutzmittel sind für den Bio-Landbau zugelassen. Auch Bio kommt nicht ohne modernen Pflanzenschutz aus.
  • Beliebte, alte und seltene Sorten könnten viel weniger angeboten werden.

Ohne modernen Pflanzenschutz mehr Importe aus dem Ausland:

  • Berechnungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gehen von einem Ertragsrückgang bis 40 Prozent aus. Diese Schätzungen gelten auch für die Schweiz. Bei Spezialkulturen wie Reben und Obst oder auch bei Kartoffeln und Gemüse müsste sogar regelmässig mit Totalausfällen gerechnet werden.
  • Lokale Lebensmittel würden teurer, da die Produktion aufwendiger wäre und die angebotene Menge kleiner.
  • Die fehlenden landwirtschaftlichen Produkte müssten mit zusätzlichen Importen ersetzt werden. Mit der Verlagerung der Produktion ins Ausland steigen aber Risiko und Abhängigkeit. Der umweltbelastende internationale Transport von Nahrungsmitteln wird gefördert.
  • Frische Lebensmittel sind bei uns heute jederzeit verfügbar. Das ist nicht selbstverständlich. Wir Bauern könnten die Ernten nicht mehr schützen und sichere, gesunde Lebensmittel in ausreichender Menge und in hoher Qualität herstellen.
  • Uns Bauern würde eine grosse Unterstützung bei der Produktion von Lebensmitteln fehlen, die uns hilft, eine gute Ernte zu erreichen. Dadurch sinkt das landwirtschaftliche Einkommen und der Beruf wird für junge, motivierte Leute unattraktiver.